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Am Muttertag scheiden sich die Geister. Alljährlich, wenn der zweite Sonntag im Mai naht, werden Stimmen laut, die den Gedenktag komplett abschaffen oder zu einem Elterntag umdeuten wollen. Begründet wird dies häufig damit, dass der Muttertag eine gesellschaftliche Normierung von Mutterschaft transportieren und Mütter in die alleinige Verantwortung für Carearbeit nehmen würde, die sie nicht wahrnehmen könnten und faktisch auch nicht wahrnehmen würden. Hinzu kommt die ideologische Vereinnahmung des Muttertages durch die Nationalsozialisten im Dritten Reich, die dem Muttertag bis heute einen faden Beigeschmack gibt. Auch die berechtigte Kritik, der Muttertag sei eine reine Konsumveranstaltung, von der die Blumengeschäfte mehr haben als die Mütter selbst, beschert dem Muttertag seinen schweren Stand.
Fakt ist, Mütter übernehmen statistisch nach wie vor einen Großteil der Fürsorgearbeit für Kinder, häufig kombiniert mit einer Teilzeiterwerbsarbeit, während Väter Vollzeit arbeiten. Biologische Mütter erleben Schwangerschaften und Geburten und sind dadurch Risiken für ihre Gesundheit ausgesetzt, mit denen biologische Väter sich nicht auseinandersetzen müssen. Mütter sehen sich konfrontiert mit einem gesellschaftlichen Idealbild, für das es kein väterliches Äquivalent gibt – inklusive der drohenden Abstrafung der „Rabenmutter“. Fakt ist auch, der Wunsch nach gleichberechtigter Elternschaft, der in dem Vorschlag eines Elterntages deutlich wird, und die gesellschaftliche Wirklichkeit gehen auseinander.
Wie wäre es also einen Muttertag zu feiern, der die Realität von Müttern in unserer Gesellschaft sichtbar macht und anerkennt? Der keine Blumen und das Frühstück im Bett in den Fokus stellt, sondern Argumente und Diskussion für Veränderung hin zu mehr Gleichberechtigung? Der einen Anlass bietet mit den eigenen Kindern ins Gespräch darüber zu kommen, wie es Müttern und Frauen in unserer Gesellschaft geht?
Handbuch "Ich pack‘ das!"
Modellprojekt erfolgreich umgesetzt!
Junge Menschen als individuell Handelnde in den Fokus zu setzen, war die Grundlage für zivilgesellschaftliche Unterstützungsmöglichkeiten von "Ich pack‘ das!". Mit dem Handbuch sind die Erfahrungen und Materialien zum Nachahmen bereitgestellt.
Wir bedanken uns bei der Stiftung Aktion Mensch für die Förderung, bei den Kooperationspartner*innen für ihre Zusammenarbeit, bei den Freiwilligen für ihr unentgeltliches Engagement und bei den Kindern und Jugendlichen, weil sie sich auf unsere Angebote eingelassen und uns wertvolle Rückmeldungen gegeben haben.
Das Team von Ich pack‘ das!